Bridges through my window

Online Festival
29.3.–25.4.2021

In ihrem Gedicht "Bridge Through My Window" von 1966 verwendet Audre Lorde die Metapher einer Brücke, die aus dem Fenster ragt, um ihre Sehnsucht nach der Vereinigung mit einem anderen Körper zu zeigen. Trotz des vermeintlichen Mangels an Energie ist der Drang vorhanden, sich mit einer Schwester zu vereinigen. Es folgt ein utopischer Ausflug in ein verlassenes Land, ohne einen bestimmten Ort, eine bestimmte Zeit.

Aber unsere Realität ist, dass wir uns an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit befinden. Wir existieren in einer Welt voller widersprüchlicher Dinge. Rassismus, Gewalt, Tod, Trauma, Barrieren und gleichzeitig Liebe, Widerstand und Fürsorge. Wir sehnen uns danach, Erfahrungen und verschiedene Realitäten zu teilen und zu verbinden. Eine Brücke - eine zerbrechliche Zwischenwelt - um die Hand auszustrecken, die Barrieren zu überwinden, Geschichten zu erzählen und zu hören. Geschichten über Existenz und Widerstand.

Wie können wir neue Brücken bauen? Welches Material benötigen wir dafür? "Bridges through my window" ist ein Projekt, mit dem Formen erörtert werden sollen, wie neue Verbindungen und Allianzen hergestellt werden können. Gemeinsam wollen wir an Orte gehen, an denen Geschichten und Erfahrungen unsichtbar gemacht wurden, in denen sich Potenziale verbergen. Um zu verstehen wie wir zusammenhalten und fortbestehen können, wollen wir die Grenzen, die durch die europäische Festung gesetzt wurden, unterwandern, durchqueren und überschreiten.

Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach am Main.

Konzept & Realisierung

Damlagül Arican, Ronja Gerstadt & Maral Müdok

temporary dialects

Ausgehend von unserem gemeinsamen Interesse am intuitiven, assoziativen und kollektiven Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Politik haben wir temporary dialects (td) 2018 in Offenbach am Main gegründet.

Durch unterschiedliche Veranstaltungsformate wie Ausstellungen, Talks und Screenings, möchte td Positionen und Gedanken in all ihrer Vielschichtigkeit miteinander vernetzen, zusammenbringen und zu dekonstruktiven Denkformen anregen. Dabei stehen insbesondere intersektional feministische, post-migrantische und dekoloniale Blickwinkel im Mittelpunkt.

Wir sind eine Gruppe von Freund*innen, Künstler*innen und Theoretiker*innen, die ähnliche Gefühle der Sorge, Unsicherheit und Neugier teilen. Mit unserer Arbeit möchten wir neue Möglichkeiten der Allianzen und des Storytellings erproben und verfolgen einen community-basierten Austausch.